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Michel de Montaigne - Biographie


1588

Montaigne korrespondiert mit dem Staatstheoretiker, LipsiusPhilologen und Vertreter des Neostoizismus Justus Lipsius (1547-1606), der Montaigne den "französischen Thales" nennt.

Montaigne reist nach Paris zur Veröffentlichung der vierten Ausgabe seiner Essais, jetzt ergänzt um das dritte Buch.

Unterwegs wird Montaigne von Anhängern der Liga überfallen.


Er besucht die dreiundzwanzigjährige Marie le Jars, Fräulein von Gournay (1565-1645), seine "fille d'alliance' und nach dem Tod Montaignes verantwortliche Herausgeberin der Essais.

Sie hatte vor der persönlichen Bekanntschaft eine Botschaft ihrer Bewunderung überbringen lassen.


Am 12. Mai, dem "Barrikadentag" Marie de Gournay(Heinrich von Guise provoziert in Paris einen Aufstand gegen König Heinrich III., der vom Volk aus Paris vertrieben wird, daraufhin aber die Brüder Guise ermorden läßt) verläßt Montaigne im Gefolge Heinrich III. Paris und folgt dem König zunächst nach Chatres, schließlich nach Rouen.

Bei seiner Rückkehr nach Paris am 10. Juli wird Montaigne für einige Stunden in der Bastille festgesetzt, seine Freilassung verfügt Katharina von Medici, eine Bewunderin seines Werkes.


Er erholt sich danach bei der Familie seiner Verehrerin Marie de Gournay in der Picardie in Nordfrankreich und wohnt als Zuschauer im Oktober den Generalständen im Saal des Loireschlosses von Blois bei.


1589

Montaigne bereitet die Neuausgabe der Essais vor. Umfassende Frontispiz der EssaisKorrekturen und Zusätze ('Allongeails') zieren sein Handexemplar, das sog. "Bordeaux-Exemplar", welches die Grundlage für die kritische Ausgabe der gesammelten 107 Essais bildet.


Am 1. August wird König Heinrich III. von einem Mönch ermordet. Damit geht die Königskrone von den Valois an das Geschlecht der Bourbonen über. Heinrich von Navarra, legitimer Nachfolger, schreibt an Montaigne, dass er ihn in seiner Nähe wünsche, ohne Montaigne ausdrücklich ein politisches Amt zu offerieren.


1590-1591

Leonore, CharronMontaignes Tochter, heiratet am 27. Mai Francois de la Tour.

Am 18. Juni 1590 schreibt Michel de Montaigne an Heinrich IV. sein sog. "Politisches Testament". Heinrich antwortet aus dem Heerlager in Saint-Denis mit der Offerte, sich ihm anzuschließen und ein politisches Staatsamt anzunehmen. Montaigne lehnt ab. Seine Maxime: "Ich versuche mich zu verkriechen." 1591 wird seine Enkelin Francoise geboren.


Montaigne trifft den Prediger und dem erkenntnistheoretischen Sketizismus zuneigenden Literaten Pierre Charron (1541-1603), dem er sein Wappen vermachen wird. Dessen berühmtestes Werk "De la Sagesse" von 1601 ist beeinflusst von den Gedanken Montaignes. Charron, der Hofprediger Margaretes von Navarra war, suchte als Leiter der Stiftsschule in Bordeaux das Gespräch mit Montaigne.


Wappen Montaignes





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